Das Duell zwischen Sparkasse Schwaz Handball Tirol und ALPLA HC Hard ist das einzige im spusu-LIGA-Viertelfinale, das ein Entscheidungsspiel sehen wird. Der Vizemeister siegte im zweiten Match der Best-of-3-Serie in der Osthalle mit 18:25 und glich damit aus.
Alles war angerichtet für den Semifinaleinzug von Sparkasse Schwaz Handball Tirol, eine volle Osthalle begrüßte die Akteure am Dienstagabend lautstark. Sowohl die Fans der roten Teufel vom Bodensee als auch jene der Hausherren sorgten für eine tolle Atmosphäre, die Tiroler wollten wenige Tage nach dem 17:19-Auswärtssieg in Hard zum zweiten Mal nach 2017 den Sprung in die Vorschlussrunde der spusu LIGA schaffen. Der Vizemeister aus dem Ländle musste hingegen gewinnen, um das enttäuschende frühe Saisonaus zu vermeiden und ein Entscheidungsspiel vor eigenem Publikum zu erzwingen.
Die Gäste führten schnell mit 0:1 und 1:2, Sparkasse Schwaz HT wusste aber stets passend zu antworten. Bei den Tirolern waren alle Spieler mit an Bord, einige wie der angeschlagene Rückraumstratege Sebastian Spendier bissen auf die Zähne. Dem 22-jährigen Nationalteamspieler war jedoch anzumerken, dass es nicht allzu rund lief, in der zweiten Hälfte wurde er nicht mehr eingesetzt. Dennoch verzeichneten die Hausherren einen guten Start, Sebastian Feichtinger traf in der neunten Minute zum 5:3. Danach vergab man allerdings die Chance auf eine klarere Führung, die Harder fanden immer besser ins Spiel. Mit vier Treffern in Serie kamen sie zum 5:7 (18.), Gerald Zeiner machte aus einen Siebenmeter nach 20 Minuten das 6:9. Bis zur 28. Minute, als Michael Miskovez auf 9:11 verkürzte, blieb Handball Tirol dran. Doch zwei Harder Tore sorgten für die 9:13-Pausenführung der Vorarlberger.
Und Sparkasse Schwaz HT missglückte der Beginn von Halbzeit zwei völlig, anstatt einer Aufholjagd gab es in den ersten zehn Minuten gerade einmal ein Tor für das Heimteam. ALPLA Hard war hingegen effizient, ließ hinten nichts zu und baute seine Führung aus. In Minute 41 sah sich Handball Tirol einem schier aussichtslosen Rückstand von 10:20 gegenüber. Man gab sich aber nicht auf, versuchte ein Aufbäumen, kämpfte sich auch wieder etwas näher heran. Im Endeffekt waren die Vorarlberger nun aber zu abgezockt, sie hielten die Tiroler souverän auf Distanz. 60 Minuten endeten mit einem klaren 18:25-Erfolg der Harder, die nun im alles entscheidenden Match am kommenden Samstag (19.00 Uhr) wieder Heimrecht genießen – doch in der Höhle des Löwen konnte sich Sparkasse Schwaz Handball Tirol ja bereits zuletzt durchsetzen, die Serie bleibt spannend. Im Gegensatz zu den anderen Viertelfinalduellen in der spusu LIGA: Westwien, Fivers Margareten und Krems stehen allesamt bereits im Halbfinale.
Stimmen:
Frank Bergemann (Trainer Sparkasse Schwaz Handball Tirol): „Für uns war das ein gebrauchter Tag, wir hatten uns das natürlich anders vorgestellt. Unsere Fans haben uns über die gesamte Spieldauer großartig unterstützt, die Stimmung war super. Der Beginn war auch noch in Ordnung, aber ab Mitte der ersten Hälfte haben wir immer mehr, teilweise unerklärliche Fehler gemacht. Wir wollten vielleicht zu viel. Leider hat Sebastian Spendier die gewohnte Spritzigkeit gefehlt, das hat man gemerkt. Hard hat bewiesen, warum es Titelkandidat ist und das Spiel letztlich souverän gestaltet. Beinahe jeder unserer Fehler wurde eiskalt bestraft. Wichtig war, dass wir uns aber angesichts des klaren Rückstandes in der zweiten Halbzeit nicht hängen haben lassen, sondern bis zum Schluss gekämpft haben. Wir werden nun gut regenerieren und dann greifen wir in Hard wieder an.“
Alexander Wanitschek (Kapitän Sparkasse Schwaz Handball Tirol): „Wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden, was am Samstag noch sehr gut funktioniert hat, hat heute nicht geklappt. Hard war gnadenlos effektiv, wir haben zu viele Bälle verschenkt. Wir wollten das Viertelfinale heute entscheiden, Hard hat aber verdient gewonnen und die Serie ausgeglichen. Doch wir haben bewiesen, dass wir auch in der Sporthalle am See gewinnen können – nun beginnt alles wieder von vorne, wir können das am Samstag nochmals schaffen.“
Klaus Gärtner (Trainer ALPLA HC Hard): „Wir sind natürlich erleichtert, dass wir den Ausgleich geschafft haben. Mehr ist es aber auch nicht, denn noch steht uns ein weiteres Match bevor und das müssen wir erst gewinnen. Favorit waren wir auch im ersten Spiel zuhause, das hat uns auch nichts geholfen. Wir haben gesehen, wie schwierig es gegen Handball Tirol ist. Heute war die Deckung unser entscheidender Faktor, wir haben wenig zugelassen. Vorne haben wir anfangs noch nicht so souverän agiert, waren etwas nervös – das hat sich aber mit Fortdauer der Partie gelegt, am Ende war es ein klarer und verdienter Erfolg.“
Infos:
Sparkasse Schwaz Handball Tirol vs. ALPLA HC Hard
Ergebnis: 18:25 (9:13)
Zuschauer: 600, Osthalle Schwaz
Tore HT: Rafnsson (5), Wanitschek (5), Feichtinger (3), Miskovez (2), Lochner (1), Pyshkin (1), Spendier (1)
Beste Torschützen Hard: Zeiner (8), Raschle (5), Zivkovic (5)
Men of the Match: Sebastian Feichtinger (HT) bzw. Gerald Zeiner (Hard)
Schiedsrichter: Vranes/Wenninger
Spiel 3: Sa, 04.05., 19.00 Uhr, Sporthalle am See
Weitere Viertelfinal-Duelle:
Bregenz Handball vs. SG INSIGNIS Handball WESTWIEN 21:25 (Serie 0:2)
HC FIVERS WAT Margareten vs. RETCOFF HSG Graz 35:29 (Serie 2:0)
SC kelag Ferlach vs. Moser Medical UHK Krems 24:33 (Serie 0:2)
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