Ausgerechnet gegen Sparkasse Schwaz Handball Tirol konnte der vor diesem Spieltag Tabellenletzte HC Bruck den ersten Saisonerfolg feiern. Die Steirer setzten sich in Runde 8 der spusu-HLA-Hauptrunde zuhause mit 32:26 durch.
Auf der einen Seite regierte ausgelassener Jubel, auf der anderen die pure Niedergeschlagenheit. Aus einem vermeintlichen Pflichtsieg wurde ein desaströser Abend für Sparkasse Schwaz Handball Tirol, das als haushoher Favorit zum bisherigen Schlusslicht der spusu HLA gereist war. Gerade einmal einen Punkt hatte der HC Bruck vor dem achten Spieltag der Hauptrunde auf dem Konto – nun gelang den Steirern der ersehnte erste Saisonsieg, damit zogen sie an Ferlach vorbei und liegen nun auf Rang neun. Die Tiroler belegen zwar vorläufig weiterhin den vierten Platz, bringen sich durch die äußerst ärgerliche Niederlage allerdings unter Zugzwang gegenüber den Konkurrenten in der oberen Hälfte der Tabelle. Denn gegen Bruck hatte bislang eben noch keines der Topteams Federn gelassen.
Sparkasse Schwaz Handball Tirol verspielte das Match bereits in der ersten Halbzeit. Noch dazu begann die Partie mit einem Schockmoment – bei der Aktion, die zum ersten Tor der Gäste nach etwas über einer Minute führte, verletzte sich Regisseur Matias Jepsen am Fuß und konnte nicht mehr mitwirken. So musste Raúl Alonso früh reagieren und umstellen. Seine Mannschaft brachte in der Folge jedoch kaum etwas zusammen, alle Vorsätze zerschellten früh an den hochmotivierten, aufopferungsvoll kämpfenden Bruckern. Die Tiroler Abwehr funktionierte überhaupt nicht, die Torhüter bekamen keine Hand an den Ball. Den Hausherren ging offensiv nahezu alles auf – und das Publikum sorgte entsprechend für eine Top-Atmosphäre, trug das Schlusslicht nach vorne.
Nach einer Viertelstunde führte Bruck mit 11:5. Besser schien es für die Tiroler erst gegen Ende der ersten Hälfte zu werden. Sebastian Spendier verkürzte in Minute 23 auf 14:12. Doch katastrophale Schlussminuten ermöglichten den Steirern eine 20:14-Pausenführung, Handball Tirol war bedient. Mit dem klaren Rückstand vor Augen wollte nichts mehr gehen, eine Aufholjagd gab es nicht. Ganz im Gegenteil, denn die nun teilweise groß aufspielenden Gastgeber erhöhten gar auf 25:16 (39.), führten später nach einem Treffer des sehr starken Lucijan Fizuleto mit 29:20 (48.). Zu allem Überfluss fing sich Anton Prakapenia eine rote Karte ein, es passte alles zu diesem gebrauchten Abend in Bruck an der Mur. Sparkasse Schwaz Handball Tirol drohte auseinanderzubrechen, fing sich aber noch etwas ein. Letztlich trennten den krassen Außenseiter und den Favoriten sechs Tore.
Stimme:
Raúl Alonso (Trainer Sparkasse Schwaz Handball Tirol): „Ich gratuliere dem HC Bruck zu diesem auch in dieser Höhe absolut verdienten Sieg. Wir sind alle konsterniert, das war ein ganz ernüchterndes Spiel. So eine Leistung kann und will ich nicht akzeptieren – wir werden das eingehend analysieren und unsere Schlüsse daraus ziehen. Klar ist, dass wir nächste Woche gegen Linz ganz anders auftreten müssen, so etwas darf uns nicht mehr passieren. Wir haben tolle Partien in dieser Saison abgeliefert, in Bregenz und bei WESTWIEN gewonnen – heute war es ein Spiel, in dem gar nichts zusammengelaufen ist. Unsere Abwehr- und Torhüterleistung hat überhaupt nicht gestimmt, wir haben sehr früh den Faden verloren. Bruck hat sich abgesetzt, dann war die Halle da. Wir konnten dem nichts mehr entgegensetzen. Diese Niederlage tut uns sehr weh.“
Infos:
HC Bruck vs. Sparkasse Schwaz Handball Tirol
Ergebnis: 32:26 (20:14)
Tore HT: Kandolf (5), Prakapenia (4), Spendier (4), Wanitschek (4), Pyshkin (3), Steiger (3), Miskovez (2), Lochner (1)
Beste Torschützen Bruck: Breg (9), Fizuleto (9), Fritz (4), Mahmutaj (4)
Schiedsrichter: Füchsl/Mohler
Weiterführende Links:
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