Sebas

Am 11. Spieltag der italienischen Serie A2 ist es passiert: Erstmals in dieser Saison musste sich medalp Handball Tirol geschlagen geben. Im Heimspiel gegen Cassano Magnago gab es am Sonntag ein 25:31.

Der Nimbus der Unbesiegbarkeit ist weg, die Tabellenführung auch. Aber es war klar, dass es irgendwann fast zwangsläufig geschehen musste. Im Aufeinandertreffen zweier sehr junger Mannschaften erwiesen sich die Gäste aus der Lombardei, die auch mehr oder weniger einen U21-Kader stellten, im Endeffekt als etwas cleverer – das Spitzenspiel in der Serie A2 ging im Landessportcenter mit 25:31 an Cassano Magnago, das damit die Tiroler auf Rang drei verdrängte und Platz zwei erobern konnte. Im finalen Match 2018 geht es für die Truppe von Coach Sebastià Salvat am kommenden Samstag zum neuen Leader nach Eppan.

Dabei hatte für die Hausherren alles noch sehr verheißungsvoll begonnen. Nach anfänglichem Abtasten stand es gegen die technisch versierten und ebenfalls einen schnellen Handball forcierenden Gäste 4:4 (6.). Nun startete die stärkste Phase von medalp Handball Tirol. Torhüter Adnan Alikadic fand immer besser ins Spiel und zeigte mehrfach Paraden – und im Angriff war man mehrere Minuten lang kaum aufzuhalten, besonders das Spiel über Kreisläufer Marko Dobric, der sich immer wieder entscheidend lösen konnte, funktionierte ausgezeichnet. Die Tiroler zogen auf 11:5 davon, nach 17 Minuten führten sie mit 13:7. Alles schien seinen fast schon gewohnten Lauf zu nehmen. Doch diesmal lief es anders, da die Italiener reagierten. Sie stellten in der Abwehr von 5:1 auf eine 6:0-Formation um und sollten damit taktisch genau die richtige Maßnahme treffen.

Denn medalp HT tat sich jetzt bedeutend schwerer, der Zug zum Tor kam abhanden. Kurz vor der Pause gelang Cassano Magnago der Anschlusstreffer zum 15:14. Die Gastgeber konnten zunächst in der zweiten Hälfte noch einige Male in Führung gehen, aber jedes Tor musste hart erkämpft werden – die Leichtigkeit war abhandengekommen. Und defensiv fehlte oft die letzte Konsequenz. Die Lombarden schafften es in der 42. Minute, die Partie zu drehen, trafen zum 18:19. Noch blieb medalp HT aber im Spiel, ein Doppelpack von Emanuel Petrusic führte zum 21:21 (45.). Und es hatte den Anschein, als könnte man das Ruder nochmals herumreißen, Simon Lechner erzielte das 23:21 (48.). Aber genau in den finalen zehn Minuten ging Handball Tirol offensiv die Puste aus, fast kein Ball wollte mehr ins Tor finden. Cassano Magnago hingegen scorte achtmal ohne Unterbrechung, stellte bis zur 58. Minute auf 23:29 – der bisherige Tabellenführer war geschlagen.

 

Stimme:

Sebastià Salvat (Trainer medalp Handball Tirol): „Wir haben gegen die 5:1-Deckung überragend gespielt, kluge, überlegte Spielzüge gezeigt und konnten uns so absetzen. Aber dann hat Cassano Magnago bereits in der ersten Hälfte auf 6:0 umgestellt und uns damit letztlich auch kalt erwischt. Gegen diese Abwehr haben wir uns brutal schwergetan, aus dem Rückraum hatten wir einfach zu wenig Durchschlagskraft – häufig haben wir es auch zu kompliziert versucht, weiterhin den Kreis gesucht. Aber da war kein Durchkommen. Cassano war schließlich das reifere Team, wir werden daraus lernen. Wir wussten, dass die erste Niederlage irgendwann kommt, damit muss man umgehen können. Wir haben noch eine spannende Aufgabe in Eppan vor uns.“

 

Infos:

medalp Handball Tirol vs. Cassano Magnago

Ergebnis: 25:31 (15:14)

Zuschauer: 200, Landessportcenter Tirol

Kader und Tore HT: Dobric (7), Lechner (6), Petrusic (6), Kristen (4), Kerber (1), Schwarz (1), Demmerer Ch., Dimai, Gasparini, Karanovic, Leitinger, Sabath, Orksic; Alber, Alikadic, Heiss

 

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