Demmerer

Viel Neues bei medalp Handball Tirol: Aus dem bisherigen Bundesliga-Team wird ab der kommenden Saison eine Mannschaft, die in der zweithöchsten italienischen Spielkasse mitmischen wird. Mittel- bis langfristig sollen möglichst viele der talentierten Eigenbauspieler den Weg in das spusu-HLA-Team von Handball Tirol schaffen.

Nach fünf Jahren hat sich medalp Handball aus der zweiten österreichischen Spielklasse zurückgezogen und sucht ab der kommenden Spielzeit neue Herausforderungen in Italien. Die Tiroler werden vollwertiges Mitglied der Nordstaffel der zweiten italienischen Liga – die zweite Spielklasse des Nachbarlandes sollte in puncto Niveau bestens geeignet sein, um die heimischen Talente sukzessive an höhere Aufgaben heranzuführen und diese auf dem Weg in die spusu HLA zu begleiten. Die Anfahrtswege, eines der wesentlichen Kriterien für den „Nationenwechsel“, werden insgesamt deutlich kürzer als in den letzten Jahren – ein Trip Richtung Bologna bildet da eher die Ausnahme.

„Wir werden auf interessante Gegner treffen, die vom Anforderungsniveau genau passen, es gibt jede Menge ‚Euregio‘-Derby gegen die Teams aus Südtirol und dem Trentino – das ist sowohl für die Spieler als auch die Zuschauer auf beiden Seiten des Brenners reizvoll. Unsere jungen, hungrigen Tiroler Spieler sollen in der Mannschaft die Möglichkeit bekommen, sich weiterzuentwickeln und dafür die optimale Ausbildung erhalten“, betont Handball-Tirol-Sportkoordinator Thomas Lintner.

Ein U20-Team wird medalp Handball Tirol künftig nicht mehr stellen, den Unterbau bilden vielmehr zwei Nachwuchs-Mannschaften, die in der Jugendmeisterschaft der Region Trentino-Südtirol mitspielen werden: in der nächsten Saison die Jahrgänge 2002 und jünger sowie die Jahrgänge 2004 und jünger. „Wir sind bereits in der Vergangenheit mit einem Team in Südtirol/Trentino angetreten und haben dabei gute Erfahrungen gesammelt: Das Niveau in der Euregio ist hoch – vor allem treffen wir auch auf körperlich sehr starke Gegner. Zur idealen Leistungsentwicklung brauchen unsere Talente mehr Spiele und wesentlich mehr Konkurrenz, als sie in Nordtirol gegeben sind. Die Meisterschaft in Trentino-Südtirol bietet dafür die optimalen Voraussetzungen – so führen wir unsere Nachwuchshoffnungen schrittweise an den Herrenbereich heran“, erörtert Klaus Hagleitner, Jugendkoordinator bei medalp Handball Tirol, der das 2002er- und das 2004er-Team coacht.

Ein Spanier führt Tirols Zukunftsaktien

Das „Herren-Team“ von medalp Handball Tirol wird künftig vom neuen Trainer Sebastià Salvat betreut. Der Katalane, seines Zeichens promovierter Sportwissenschaftler, hat schon den vergangenen zwei Jahren bewiesen, dass ihm die Arbeit mit jungen, formbaren Spielern liegt – seit 2016 coacht Salvat die U20 von Sparkasse Schwaz Handball Tirol und konnte dabei einige Achtungserfolge erzielen, wie etwa den zweiten Rang beim U20-Cup 2017. Dieser Tätigkeit wird er, soweit es die Zeit zulässt, auch weiterhin nachkommen, in Coproduktion mit seinem Assistenztrainer Valdis Labanovskis.

„Viele Spieler, die ich zuletzt in der HLA U20 trainiert habe, werden wesentlicher Bestandteil des Italien-Teams sein, etwa die Schwazer Jugendteamspieler Emanuel Petrusic oder Elias Nägele, der allerdings noch brauchen wird bis zu einem Comeback, oder auch Thomas Wörgötter. Hinzu kommen starke Talente wie der Absamer Tobias Alber oder die Innsbrucker Johannes Demmerer und Felix Kristen, die auch allesamt in der engeren Auswahl der Nachwuchs-Nationalteams sind bzw. schon für diese gespielt haben. Unsere Italien-Mannschaft hat großes Potenzial für die Zukunft – und das gilt es jetzt auszuschöpfen“, erläutert Sebastià Salvat. Der Altersschnitt seiner Truppe wird sich bei rund 20 Jahren einpendeln, Ausreißer nach oben sind die beiden einzigen verbliebenen Routiniers, Flügel Simon Lechner und Torhüter Thomas Heiss, der nach seiner Kreuzbandverletzung zurückkehren wird. „Die zwei gehen mit gutem Beispiel voran, sind fast so etwas wie die ‚Väter‘ der anderen Spieler und sollen diese mitziehen“, so Salvat.

Essenziell für den Spanier sind nicht nur die spielerische sowie körperliche, sondern vor allem auch die mentale Weiterentwicklung seiner Youngsters. „Ich will eine 100-prozentig positive Einstellung zum Handballsport, ich will sehen, dass die Spieler bei jedem Training und natürlich den Matches mit voller Motivation bei der Sache sind – dass sie etwas erreichen wollen. Das habe ich ihnen von der ersten Einheit an vermittelt. Mein Ziel ist es, dass in zwei Jahren die ersten zwei bis drei Spieler reif für die spusu HLA sind und diesen doch großen Sprung schaffen“, erklärt Salvat. Seit einigen Wochen leitet er die nun die Geschicke bei medalp Handball Tirol, auch Testspiele wurden bereits absolviert. Ab Beginn der Sommerferien wird eine einmonatige Pause bis Anfang August eingelegt – und ab Oktober heißt es dann: „Andiamo in Italia!“

 

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