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Am 2. September beginnt für medalp Handball Tirol die Bundesliga-Saison 2017/18 mit einem Auswärtsspiel beim Vöslauer HC. Neu ist mit Herbert Lastowitza nicht nur der Trainer, sondern auch das in vielen Teilen nochmals deutlich verjüngte Gesicht der Mannschaft. In der zweithöchsten Spielklasse will die Youngster-Truppe jedenfalls überraschen.

Nach der abgelaufenen Saison gab es einige Umstrukturierungen bei medalp Handball Tirol, das sich seit Vorbereitungsstart nochmals um einiges verjüngt präsentiert: So sind Daniel Sprenger, Manuel Hechenblaikner, Aistis Pazemeckas, Drago Perovic, Sarunas Sakalauskas sowie Spielertrainer Mindaugas Andriuska nicht mehr an Bord. Armin Hochleitner gehört nun fest dem HLA-Kader an, ebenso Clemens Wilfling. Dafür wurde eine gemeinsame Trainingsgruppe mit der Innsbrucker U20 und deren Coach Valdis Labanovskis ins Leben gerufen. Nachwuchshoffnungen wie Johannes Demmerer, Philipp Humer, Nico Gasparini oder Simon Sabath sind integraler Bestandteil der Mannschaft, in der bis auf wenige Ausnahmen alle Spieler knapp unter bzw. über 20 Jahre alt sind.

Das Bundesliga-Team bietet nun Eigenbauspielern umso mehr die Chance, auf höherem Niveau sukzessive Fuß zu fassen und schrittweise mehr Verantwortung zu übernehmen. Der Vereinsführung gelang es, mit Herbert Lastowitza einen erfahrenen Trainer, der für die Ausbildung und die Einbindung von Talenten bekannt ist, vom Projekt Handball Tirol zu überzeugen. Zumal dem 60-Jährigen, der in der letzten Saison eine junge HLA-Mannschaft beim UHK Krems betreute, Tirol absolut nicht fremd ist – von 2008 bis 2012 war der Oberösterreicher bereits Jugendkoordinator und HLA-Co-Trainer in Schwaz. In der Vorbereitung schaffte es Lastowitza, die Perspektiv-Truppe zu formen, wohl wissend, dass in der kommenden Spielzeit noch viel harte Arbeit auf sein Team wartet: „Die Entwicklung in den letzten Wochen war sehr gut, mit gefällt vor allem die Einstellung meiner Spieler zum Leistungssport. Sie haben sich als Gruppe schon gut organisiert und gefunden und bringen so viel weiter. Hier wächst etwas zusammen, das sehr großes Potenzial hat. Insbesondere Kampfgeist und Moral passen, in der Abwehr stehen wir schon sehr gut.“ Geführt werden die Youngsters bei medalp Handball Tirol von den erfahreneren Spielern wie Torhüter Thomas Heiss – dem einzigen über 30-Jährigen im Kader –, Alfons Huber oder Philipp Igbinoba.

Drei Neuzugänge bei der Youngster-Truppe

Dazu gesellen sich die Neuzugänge, die mitunter einige Routine mitbringen. So feiert der rechte Flügel Simon Lechner, früherer HLA-Spieler in Innsbruck und Schwaz, nach drei Jahren Handballpause sein Comeback – und dies in starker Verfassung, wie etwa 12 Tore beim Testspielsieg gegen Brixen demonstrieren. „Ich fühle mich körperlich topfit, habe in den letzten Jahren Fußball bei Inzing und Völs gespielt und an Radrennen teilgenommen. Natürlich hat es am Anfang wieder etwas gebraucht, um in die Abläufe zurückzufinden – aber ich wurde super ins Team aufgenommen, da fiel es schon wesentlich leichter. Ich möchte dem Team mit meiner Routine weiterhelfen.“ Ein weiterer Rückkehrer ist Felix Klötzel, ebenso wie Simon Lechner Linkshänder und am Flügel sowie Rückraum einsetzbar. Nach zwei Jahren in Hard hat der gebürtige Deutsche nun wieder in die Heimat zurückgefunden. „Vor vier Jahren war ich bei medalp Handball Tirol einer der Jüngsten, nun bin ich mit 21 einer der Ältesten. In Hard habe ich Erfahrung gesammelt, war dort zuletzt aber nur mehr in der zweiten Mannschaft. Als ich hörte, dass Herbert Lastowitza nach Tirol zurückkommt, habe ich sofort Kontakt mit ihm aufgenommen. Er hat mich in der Jugend in Schwaz trainiert, er bringt Nachwuchsspieler weiter.“

Der dritte Neue ist gerade einmal 20 Jahre alt – und einer der wenigen Nicht-Tiroler bei den Innsbruckern: Victor Troger kam vom HC Linz AG und wird nun in Hall die Ausbildung zum Physiotherapeuten absolvieren. Er ist sowohl auf der Rückraum-Mitte- als auch Halblinks-Position einsetzbar und agiert zentral in der Deckung. „Ich habe mich gut eingelebt, mit Alfi Huber und Billy Igbinoba habe ich zwei Spieler schon gekannt. Im Angriff suche ich meist die 1-gegen-1-Situationen, in der Abwehr versuche ich, die Organisation zu übernehmen. Ich denke, wir werden in der Bundesliga überraschen, wir sind eine verschworene Einheit und können unbekümmert in jedes Match gehen.“

Zuzutrauen ist medalp Handball Tirol sicherlich einiges, auch wenn das Team noch Zeit brauchen wird. In den Testspielen wusste man durchaus zu überzeugen, mit guten Leistungen beim ERIMA Cup, vor allem aber mit Erfolgen gegen Brixen und Hohenems. In der Generalprobe gab es diese Woche zudem ein 26:26-Remis gegen den italienischen Erstligisten Eppan, wobei der Ausgleich für die Südtiroler erst Sekunden vor dem Ende fiel. Das Tiroler Team der Zukunft will nun in einer Woche mit dem Bundesliga-Auftakt so richtig durchstarten.

 

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