Drucken
Zugriffe: 6537

hf fivers

Auch das zweite Match im HLA-Halbfinale zwischen Sparkasse Schwaz Handball Tirol und dem HC FIVERS WAT Margareten war nichts für schwache Nerven. Nach einer dramatischen Partie war es am Samstag der regierende Meister aus Wien, der in der ausverkauften Osthalle jubeln durfte. Mit einem 24:25-Auswärtssieg zogen die Fivers ins Finale ein. Für Handball Tirol war es das bittere Ende einer tollen Saison.

Die Osthalle brodelte am Samstag wie noch selten zuvor, die 800 Zuschauer in der ausverkauften Schwazer Heimstätte sorgten für eine diesem Semifinal-Kracher mehr als nur würdige Kulisse und vor allen Dingen Atmosphäre. Die Spannung war spürbar, Handball Tirol wollte wenige Tage nach der unglücklichen Auswärtsniederlage in Wien unbedingt den Ausgleich in der Best-of-three-Serie erzwingen. Und lange Zeit sprach auch vieles dafür, dass es eine weitere Reise in die Bundeshauptstadt geben würde. Bis der Meister Fivers Margareten der Begegnung nach der Schlusssirene noch eine Wendung gab. Dabei startete Sparkasse Schwaz überaus schwungvoll, kam wesentlich besser ins Spiel als noch am Mittwoch. Anton Prakapenia und Josef Steiger markierten das schnelle 2:0, Aliaksei Kishov parierte den ersten Siebenmeter-Versuch von Vitas Ziura.

Der Schwazer Keeper, der auch in weiterer Folge wieder der gewohnt starke Rückhalt war, zelebrierte die Parade in seiner unnachahmlichen Art – und die Halle tobte. Die Fivers Margareten antworteten jedoch prompt, Markus Kolar sorgte mit zwei Treffern für das 2:2. Die Tiroler Defensive stand insgesamt jedoch sehr gut, im Angriff lief es in den ersten 30 Minuten zumeist nach Wunsch. Nur die Siebenmeter sollten abermals zum leidigen Thema des Abends werden, von diesmal vier Versuchen landete kein einziger im Kasten von Fivers-Torhüter Kristian Pilipovic. Handball Tirol dominierte die erste Halbzeit, konnte sich immer wieder einen Vorsprung von drei Toren erarbeiten. Die Gäste versuchten dranzubleiben, ließen sich wie erwartet auch nicht abhängen. Die Schlüsselspieler der Fivers wie Vitas Zirua und Ivan Martinovic waren allerdings über weite Strecken unauffällig und bei der Tiroler Deckung durchaus gut aufgehoben.

Unglückliches Ende einer Nervenschlacht

Eine rasante erste Hälfte endete mit einer 15:12-Führung für Sparkasse Schwaz, durchatmen war angesagt. Mit viel Tempo, aber auch mit vielen Fehlern auf beiden Seiten ging es in der zweiten Halbzeit weiter. Michael Nicolaisen erhöhte zunächst zwar auf 16:12, die Hausherren ließen im Anschluss aber etliche Großchancen ungenutzt. Doch der Titelverteidiger und aktuelle Cupsieger demonstrierte ebenfalls nicht gerade, wie es im Abschluss vor dem Tor aussehen sollte, warf viele Fahrkarten. Gerade Mitte des zweiten Durchgangs wurden auf der einen wie auf der anderen Seite Unmengen an Möglichkeiten ausgelassen. So blieben die Tiroler durchwegs in Front, konnten sich allerdings nicht mehr richtig absetzen – auch weil man Kristian Pilipovic nun so richtig warmgeworfen hatte. Der Wiener Schlussmann hielt sein Team im Spiel, Sparkasse Schwaz Handball Tirol gab ein 23:21 aus der Hand – in der 54. Minute glückte Kolar der Ausgleich zum 23:23. Eine hektische Schlussphase nahm ihren Lauf, keiner wollte sich einen Fehler erlauben.

Der starke Matias Jepsen nahm das Heft in die Hand, traf zum 24:23, verpasste danach aber selbst beim Siebenmeter die Entscheidung. Ivan Martinovic egalisierte, die Gastgeber nützten ihren nächsten Wurf nicht. Zehn Sekunden vor dem Ende hatten die Fivers den Ball, trieben ihn nach einem Timeout in die Tiroler Hälfte. Ein Wurf aus spitzem Winkel fand den Weg ins Tor nicht, doch die Schiedsrichter entschieden auf Siebenmeter – Martinovic trat an und ließ die Halle mit dem 24:25 verstummen. Der Meister jubelte über den Finaleinzug, die Tiroler Spieler trauerten. Die Fans honorierten die tolle Saison von Handball Tirol danach noch minutenlang mit Ovationen. Die Halbfinalserie ging damit aber auf die unglücklichste Art zu Ende.

 

Stimmen:

Raúl Alonso (Trainer Sparkasse Schwaz Handball Tirol): „Die Atmosphäre in der Halle war heute der absolute Wahnsinn, ein großes Dankeschön an unsere Fans für die tolle Stimmung. Wir sind natürlich alle sehr enttäuscht, dass die Saison nun zu Ende ist und wir kein drittes Spiel mehr bekommen. Das waren zwei ganz enge Spiele, in denen die Fivers letztlich auch das etwas glücklichere Team waren. Sie haben es durchaus verdient – wobei auch wir es verdient gehabt hätten, nur Nuancen haben im Endeffekt den Unterschied ausgemacht. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, sie hat eine sehr gute Saison gespielt. Die Fivers arbeiten seit etlichen Jahren sehr konstant und auf hohem Niveau, dafür verdienen sie großen Respekt. Sie sind in diesen wichtigen Spielen in den entscheidenden Phasen den Tick cleverer, da wollen wir noch hin. Wir müssen uns nun sammeln und regenerieren und werden alles aufarbeiten – und dann ab Sommer wieder voll angreifen. Wir sind auf dem richtigen Weg.“

Peter Eckl (Trainer HC FIVERS WAT Margareten): „Es war wie am Mittwoch ein ganz schwieriges Spiel, wir hatten nur kurz Zeit zum Erholen und mussten dann nach Schwaz fahren. Mir haben heute auch einige Wechselmöglichkeiten gefehlt, vier Spieler sind in Wien bei der Bundesliga-Mannschaft geblieben. Aber wir sind immer daran geblieben, auch wenn uns lange der Ausgleich nicht gelingen wollte. Wir haben ungemein viele Chancen vergeben. Aber wir wussten immer, dass es möglich ist, auch unser Gegner hatte in der zweiten Hälfte Probleme. Am Ende war Kristian Pilipovic überragend und Ivan Martinovic hat Nervenstärke bewiesen. Der Kampfgeist meiner Truppe war stark, am Schluss waren die Emotionen dabei. Wir hatten dann auch das Glück auf unserer Seite in diesen beiden Spielen.

 

Infos:

Sparkasse Schwaz Handball Tirol vs. HC FIVERS WAT Margareten

Ergebnis: 24:25 (15:12)

Zuschauer: 800, Osthalle Schwaz

Tore HT: Jepsen (5), Steiger (4), Prakapenia (3), Wanitschek (3), Kandolf (2), Nicolaisen (2), Schmid (2), Huber (1), Lochner (1), Wilfling (1)

Beste Torschützen Fivers: Martinovic Ivan (9), Kolar (7)

Men of the Match: Matias Helt Jepsen (HT) bzw. Kristian Pilipovic (Fivers)

Schiedsrichter: Bolic/Hurich

 

Endstand in der Best-of-three-Serie: 0:2

 

Weiterführende Links:

Spielbericht

Fivers Margareten

Spielplan HLA-Semifinale

Bildergalerie

2Minuten – HT-Faninfo

Alle weiteren Informationen zu allen Spielen der HLA, der Tabelle und dem Team der Runde immer topaktuell auf www.hla.at