Sparkasse Schwaz Handball Tirol verpasste am Samstagabend im ORF- sowie LAOLA1.tv-Livespiel die vorzeitige Qualifikation für das spusu-HLA-Viertelfinale. Stattdessen setzte es am 7. Spieltag der Quali-Runde beim SC kelag Ferlach nach verpatzter zweiter Hälfte eine 25:19-Niederlage.
Das Zittern beginnt, Sparkasse Schwaz Handball Tirol hat sich in der Quali-Runde der spusu HANDBALL LIGA AUSTRIA wieder selbst in Bedrängnis gebracht. Denn anstatt das Ticket fürs Viertelfinale endgültig zu fixieren, trat der Worst Case ein, nämlich eine Niederlage in Kärnten – und damit ist der SC kelag Ferlach bis auf einen Punkt an die Tiroler herangerückt, Linz hat gleichgezogen und die Tabellenführung zurückerobert. In den beiden noch ausstehenden Spielen darf sich Handball Tirol wohl keinen Umfaller mehr erlauben, sonst droht die Relegation gegen Bruck. Da kommt jetzt vielleicht die Pause gerade recht, denn die Liga wird erst Mitte April fortgesetzt: Dann geht es für HT nach Graz.
Dabei sprach mehr als eine Halbzeit lang vieles für die Gäste, die vor allem zu Beginn höchst konzentriert auftraten und kaum Fehler begingen. Die Abwehr stand wie schon gegen Bruck gut, Keeper Aliaksei Kishov ließ nur wenig zu. Thomas Kandolf markierte in der sechsten Minute das 0:3 – Dean Pomorisac erlöste Ferlach nach über sechs Minuten mit dem ersten Treffer, traf aus einem Siebenmeter zum 1:3. In Minute zehn erhöhte Spielmacher Matias Jepsen auf 2:5, nach einer Viertelstunde stellte der Däne auf 4:7. Handball Tirol hatte alles im Griff, um sich das Leben dann aber doch wieder schwer zu machen. Denn im Angriff ließ man sukzessive nach, die Kärntner wurden geweckt. In Überzahl gelang ihnen noch vor der Pause der Ausgleich zum 10:10 (26.) durch Boris Vodisek.
Ein Doppelpack von Anton Prakapenia sicherte allerdings die 10:12-Halbzeitführung. Aber die Offensive wollte weiterhin nicht mehr so recht in Schwung kommen, das änderte sich auch nach dem Wechsel nicht. Ausgerechnet eine rote Karte gegen den Ferlacher Kreisläufer Marek Pales sollte das Match dann drehen – die vermeintliche Schwächung entpuppte sich als Motivationsfaktor für die Hausherren, die Halle gab richtig Gas. Izudin Mujanovic sorgte in der 41. Minute für die erste Führung des SC Ferlach im gesamten Spiel, und dem 15:14 folgten zwei weitere Treffer. Frank Bergemann nahm das nötige Timeout, seine Jungs verkürzten von minus drei auf 19:18 (49.). Aber Ferlach war nun nicht mehr zu stoppen, die Tiroler leisteten sich einen Vielzahl an Ballverlusten, kamen vorne nicht mehr durch. Plötzlich stand es 22:18 (55.) – ein Aufbäumen kam nicht mehr, die Heimmannschaft durfte jubeln.
LAOLA1.TV-VIDEOS ZUM MATCH
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Stimme:
Frank Bergemann (Trainer Sparkasse Schwaz Handball Tirol): „Das Ergebnis ist sehr schade, weil wir das Spiel mehr als eine Halbzeit lang kontrolliert haben. Die ersten rund 40 Minuten waren richtig gut, wir haben ruhig agiert und uns wenige Fehler erlaubt. So hatten wir den Gegner im Griff und damit auch die Halle. Zwei Schlüsselszenen waren unsere vergebene Konterchance bei plus drei für uns sowie die rote Karte gegen Pales – danach ist die Partie gekippt. Das Publikum war da und Ferlach hat die zweite Luft bekommen. Die haben alles in die Waagschale geworfen, wir wurden immer unkonzentrierter, haben Bälle komplett unnötig weggeworfen. Das darf uns einfach nicht passieren. Über die letzten sieben Minuten möchte ich besser nicht sprechen, so können wir nicht auftreten. Es gilt nun viel aufzuarbeiten, dafür haben wir einen Monat Zeit.“
Infos:
SC kelag Ferlach vs. Sparkasse Schwaz Handball Tirol
Ergebnis: 25:19 (10:12)
Tore HT: Jepsen (6), Prakapenia (6), Pyshkin (2), Kandolf (1), Lochner (1), Schmid (1), Spendier (1), Wilfling (1)
Beste Torschützen Ferlach: Pomorisac (8), Mujanovic (5), Semikov (5), Vodisek (3)
Schiedsrichter: Begusch/Kotrc
Weiterführende Links:
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