Wieder wurde ein Nachzügler zum Stolperstein für Sparkasse Schwaz Handball Tirol: Am 14. Spieltag der spusu-HLA-Hauptrunde verloren die Gäste am Samstag bei der HSG Graz mit 25:24.
Eine Grazer Jubeltraube auf der einen und der pure Tiroler Frust auf der anderen Seite – zum nunmehr schon dritten Mal in dieser Saison wurde ein Match bei einem vermeintlichen Underdog zur bitteren Erfahrung. Nach Bruck und Ferlach unterlag Sparkasse Schwaz Handball Tirol am Samstag auch bei der HSG Graz, der Aufsteiger durfte sich über den ersten vollen Erfolg seit Mitte September freuen. Die Gäste rutschten damit vorübergehend auf Rang sieben ab, die Chance auf Platz fünf ist nur mehr theoretischer Natur. Schon am Donnerstag (19.30 Uhr) trifft Handball Tirol zuhause auf die SG WESTWIEN.
Den Grazern gelang ein perfekter Beginn in eigener Halle, die lange Zeit der Sieglosigkeit sowie der Ausfall von Matjaz Borovnik war den Gastgebern nicht anzumerken. Dafür wirkte Sparkasse Schwaz Handball Tirol – ohne den verletzten Matias Jepsen und den grippegeplagten Josef Steiger – trotz der zuletzt deutlichen Leistungssteigerungen und zweier Remis gegen Bregenz und Krems unerklärlich verkrampft, fand anfänglich überhaupt nicht zu seinem Spiel. Besonders die Defensive stand nicht auf dem Posten, Ales Pajovic brachte Graz nach gerade einmal elf Minuten mit 8:3 in Front. Ein mühsamer Weg retour ins Match begann für die Tiroler. Erst allmählich kam der notwendige Nachdruck in die Aktionen, legte man die Lethargie ab. Bis zur Halbzeit hatten sie zumindest bis auf zwei Tore Differenz verkürzt, Kapitän Alexander Wanitschek traf zum 14:12-Pausenstand.
In der Kabine versuchte Coach Raúl Alonso, seine Spieler richtig wachzurütteln. Die Worte mussten deutlich gewesen sein, denn der Start in Hälfte zwei gehörte Sparkasse Schwaz Handball Tirol – das nun wesentlich mehr Elan ausstrahlte. Manuel Schmid machte das 14:15 (33.), in der 42. Minute lag man mit 17:18 vorne. Doch es war nur ein kurzzeitiges Hoch, die Fehler mehrten sich wieder. Graz mobilisierte alle seine Kräfte, wurde von Spielertrainer Ales Pajovic und Joszef Albek (beide sechs Tore) getragen. Handball Tirol wackelte erneut, bekam die Partie nicht in den Griff – und musste stattdessen miterleben, wie die entfesselten Hausherren auf 23:19 davonzogen (50.). Die Alonso-Sieben wehrte sich gegen die drohende Niederlage, kam kurz vor dem Ende auf 25:24 heran. Es war an diesem Abend jedoch zu wenig.
Stimme:
Raúl Alonso (Trainer Sparkasse Schwaz Handball Tirol): „Wir sind alle konsterniert, es ist kaum zu erklären, wie uns das heute wieder passieren konnte. Die letzten Spiele hätten eigentlich etwas anderes vermuten lassen. Graz hat absolut verdient gewonnen. Wir waren nicht bereit, über die gesamten 60 Minuten dagegenzuhalten. Erste Halbzeit sind wir teilweise ganz lasch aufgetreten, da waren viel zu wenig Biss und Leidenschaft. Es wurde erst allmählich besser, vor allem nach der Halbzeitpause. Aber Graz war in den entscheidenden Momenten einfach besser. Wir müssen aus diesen Spielen lernen, es gibt viel aufzuarbeiten. Wir haben in dieser Saison nicht die gewünschte Konstanz, gerade in diesen Partien, die wir laut Papierform gewinnen sollten. Das ist zu wenig, was wir da bringen – und das darf nicht sein, wir alle haben uns viel mehr erwartet. Wir spielen ganz klar unter unseren Möglichkeiten, das tut mir auch für unsere Fans leid. Es braucht eine gute Analyse und eine klare Reaktion gegen WESTWIEN.“
Infos:
HSG Graz vs. Sparkasse Schwaz Handball Tirol
Ergebnis: 25:24 (14:12)
Tore HT: Wanitschek (7), Kandolf (4), Schmid (3), Prakapenia (2), Spendier (2), Wilfling (2), Hochleitner (1), Lochner (1), Miskovez (1), Pyshkin (1)
Beste Torschützen Graz: Albek (6), Pajovic (6), Simic (4)
Schiedsrichter: Lajko/Seidler
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